Vereinsgeschichte Sängerquartett-Liederkranz e.V.

Teil 1 (1912-1978)

1. Männergesangverein "Liederkranz" Hofheim

Protokoll vom Februar 1913
Protokoll vom Februar 1913

 

 

 

Herr Heinrich Steffan wurde im September 1912 zum zweiten Mal zum Bürgermeister der Gemeinde Hofheim gewählt. Am Abend nach der Wahl trafen sich einige Freunde des Bürgermeisters um ihn mit etlichen Liedvorträgen zu ehren. Beim anschließenden Umtrunk im Gasthaus "Schwarzer Adler" kam man zu dem Entschluss, auch weiterhin in diesem Kreise als Gesangverein zusammenzubleiben.

 

 

 

 

Erster Präsident des neuen Vereins, dem man den Namen Männergesangverein "Liederkranz" gab, wurde der damalige Steuereinnehmer der Gemeinde Hofheim Konrad Lameli. Vereinslokal wurde das Gasthaus "Schwarzer Adler", erster Dirigent der Lehrer Wilhelm Baußmann.

 

Ehe jedoch der junge Verein recht zur Entfaltung kommen konnte, wurde die Arbeit des Chors durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges jäh unterbrochen.

Heinrich Hübner
Heinrich Hübner

 

 

Ende 1918 wurde der Singstundenbetrieb wieder aufgenommen, doch schien die gesangliche Arbeit des Vereins in den ersten Jahren nach dem Kriege recht schwierig gewesen zu sein, denn 1920 waren drei Hauptversammlungen erforderlich, um den Verein am Leben zu erhalten. Dabei wurde im November 1920 beschlossen, den Männerchor in einen gemischten Chor umzuwandeln. Diesem gemischten Chor waren jedoch nur einige wenige Singstunden beschieden. Ab 1921 trat unter der Leitung des Lehrers Heinrich Hübner der Chor wieder als reiner Männerchor auf. Der Chor nahm in dieser Konstellation eine gute Aufwärtsentwicklung.

 

 

1926 wurde Philipp Eberts neuer Präsident. Er bekleidete dieses Amt bis ins Jahr 1933. Ebenfalls 1926 wurde der Lehrer Leonhard Röder als neuer Chorleiter gewonnen. Unter seiner Leitung trat der Chor jetzt mehr in der Öffentlichkeit auf.

 

 

 

 

Im Juli 1927 feierte der Verein sein 15-jähriges Bestehen, verbunden mit der Fahnenweihe und einem Freundschaftssingen.

Die bisherige Bezeichnung „Präsident“ wurde gestrichen und durch die Bezeichnung 1.Vorsitzender ersetzt.

 

1928 besuchte der Chor geschlossen das Bundesfest des Hessischen Sängerbundes in Darmstadt. In diesem Zeitraum wurden mehrere Konzerte durchgeführt, vor allem, anlässlich des 100- jährigen Todestages des Komponisten Franz Schubert.

 

Im Jahre 1932 stand das 20 jährige Vereinsjubiläum an. Auf Grund der damaligen schweren Wirtschaftskrise wurde dieses Ereignis jedoch nur im kleinen Rahmen begangen.

 

 

Ende 1932 legte Leonhard Röder sein Amt nieder. Als neuer Chorleiter wurde Herr Philipp Schuch aus Worms-Neuhausen verpflichtet. In ihm hatte man einen ausgezeichneten Musiker gefunden, dessen Können im Chor jedoch keine rechten Früchte mehr tragen konnte, denn die politischen Ereignisse des Jahres 1933 gingen auch am Chorleben nicht spurlos vorüber.

 

Liederkranz im Jahre 1932
Liederkranz im Jahre 1932

 

Laut Anordnung des Sängerbundes des Dritten Reiches waren für Hofheim nur zwei Gesangvereine zugelassen. Nach kurzer Kontaktaufnahme entschloss man sich deshalb in der Generalversammlung im November 1933 zu einem Zusammenschluss mit dem "Sängerquartett" Hofheim.

Auf Anordnung der zuständigen Behörde wurde der 1. Vorsitzende fortan als 1. Führer bezeichnet.

 

 

 

 

2. Männergesangverein "Sängerquartett" Hofheim

Fahne Sängerquartett
Fahne Sängerquartett

 

Im Februar 1927 trafen sich acht sangesfreudige junge Männer und beschlossen, einen Gesangverein mit dem Namen „Sängerquartett" Hofheim zu gründen. Die vorläufige Leitung übernahm Jakob Eberts. Als Vereinslokal wählte man das Gasthaus "Zur Krone". In der ersten Generalversammlung am 14. April 1927 wurde dann Jakob Dingeldein sen. zum 1. Vorsitzenden gewählt.

 

Erster Dirigent wurde Alfred Weber aus Worms.

 

Bei der Fahnenweihe des Brudervereins „Liederkranz“ hatte das Sängerquartett seinen ersten öffentlichen Auftritt.

 

 

Jakob Eberts
Jakob Eberts

 

 

Der kleine Chor wuchs schnell, und bereits 1928 hatte er 16 aktive Sänger. In diesem Jahr übernahm Jakob Eberts den Vorsitz, den er bis 1933 innehatte.


Willi Schmitt
Willi Schmitt

Im Oktober 1929 trat ein Dirigentenwechsel ein, der entscheidend für die weitere Arbeit des Sängerquartetts sein sollte. Für den scheidenden Chorleiter Weber übernahm der Lehrer Willi Schmitt dieses Amt. Herr Schmidt war der richtige Mann für die junge Sängerschar, die sich in unserem Ort einer allgemeinen Wertschätzung erfreute. Alljährlich wurden Konzerte und Theateraufführungen veranstaltet und wenn man beim Herbstkonzert 1931 im Adlersaal 550 zahlende Besucher feststellen konnte, so spiegelte dies richtig die Beliebtheit der 16 Sänger wider. Trotz der wirtschaftlichen Not war die Kassenlage Anfang 1932 so gut, dass ein Vereinsbanner angeschafft werden konnte und am 9. und 10. Juli 1932 feierte der Verein sein 5- jähriges Bestehen verbunden mit der Bannerweihe.

 

 

Fahnenweihe 1932
Fahnenweihe 1932

 

Auch in diesem Verein wirkte sich die politische Entwicklung 1933 negativ aus und als kleinster unter den Hofheimer Gesangvereinen musste laut Anordnung des Sängerbundes ein Anschluss an einen anderen Verein gesucht werden. In der Generalversammlung vom November 1933 wurde deshalb der Zusammenschluss mit dem MGV "Liederkranz" beschlossen.

 

 

 

3. Männergesangverein "Sängerquartett-Liederkranz" Hofheim

 

Nachdem beide Vereine in getrennten Versammlungen ihren Willen zur Vereinigung zum Ausdruck gebracht hatten, wurde in einer gemeinsamen Gründungsversammlung im Gasthaus "Schwarzer Adler" am 22. November 1933 der neue Verein aus der Taufe gehoben. Im gegenseitigen Einvernehmen, nannte sich die Neugründung „Sängerquartett Liederkranz“ Hofheim.

 

1. Führer (Vorsitzender) wurde Philipp Eberts, der bereits seit 1926 dem MGV Liederkranz vorstand.

Die musikalische Leitung übernahm der seitherige Dirigent des "Sängerquartetts", Willi Schmitt.

 

Dirigent Willi Schmitt war es hauptsächlich zu verdanken, dass die beiden Chöre zu einer echten Gemeinschaft zusammenwuchsen. Der neue Verein nahm weiterhin regen Anteil am örtlichen Geschehen. Es wurden Konzerte und Theaterabende veranstaltet. Der Chor beteiligte sich auch an den Kritiksingen des Sängerbundes.

 

1939  Der Ausbruch des 2. Weltkrieges unterbrach die gesangliche Tätigkeit des Vereins, denn die meisten Sänger wurden zu den Waffen gerufen. Schon bald kamen auch die ersten Todesnachrichten. Bei Kriegsende hatte der Verein 12 gefallene und vermisste Sänger zu beklagen, darunter auch den Chorleiter. Auf Anordnung der amerikanischen Militärregierung wurde der Verein 1945 aufgelöst.


Ende 1947, als die Bestimmungen etwas gelockert wurden, fanden sich wieder einige Sänger zusammen, um neu zu beginnen. Karl Heess und Franz Ruh erledigten die ersten Formalitäten um die Vereinsaktivitäten wieder aufleben zu lassen.

 

Im Februar 1948 wurde die erste Versammlung abgehalten. Da der alte Vereinsname noch verboten war, nannte man sich zunächst Gesangsquartett "Rheinperle". Als erster Dirigent wurde der junge Musiker Hansfred Lösch aus Hofheim gewonnen.Den Posten des 1. Vorsitzenden übertrug die Versammlung an Franz Ruh.

 

Ab dem Jahre 1949 durfte der Verein wieder unter seinem alten Namen Sängerquartett-Liederkranz geführt werden. Zum 1. Vorsitzenden wurde in diesem Jahr Karl Heess gewählt.

 

1950 erhielt der seitherige Dirigent Hansfred Lösch ein Engagement an das Stadttheater Saarbrücken. Heinz Kissel aus Biblis wurde neuer Dirigent. Er führte den Chor in der Folgezeit erstmals an moderne Chorliteratur heran, die immer mehr zum Durchbruch kam.

 

Der Chor Anfang der 50 er Jahre
Der Chor Anfang der 50 er Jahre

 

 

 

Ernst Schober
Ernst Schober

 

 

Im Jahr 1952 trat Ernst Schober als 1. Vorsitzender an die Spitze des Vereins.

 

 

Eine entscheidende Wende brachte der Dirigentenwechsel 1952. Der Chormeister Rudolf Hagen aus Heppenheim an der Bergstraße, übernahm die Chorleitung. Er brachte bereits eine große Erfahrung als Chorleiter mit. Der Chor erlebte unter seiner Leitung beträchtliche Erfolge.

Rudolf Hagen
Rudolf Hagen

 

Erstmals konnten wieder Gesangswettstreite besucht werden. 1953 errang der Chor bereits einen ersten Klassenpreis in Lampertheim, dazu den Dirigenten- und Stadtehrenpreis. Nun wurden Jahr für Jahr Wettstreite besucht und bis 1959 erreichte der Chor, unter der musikalischen Leitung von Rudolf Hagen, nur 1. Klassenpreise.

 

Im Sommer 1959 wurde Herr Hagen in der neuen Bundeswehr als Musikmeister eingestellt. Als krönenden Abschluss seiner Tätigkeit dirigierte er den Chor bei einem Konzert das vom Hessischen Rundfunk übertragen wurde.

 

 

Wieder war der Verein auf der Suche nach einem Chorleiter. Der Pfungstädter Gerhard Behr trat die Nachfolge Hagens an. In ihm fand der Verein einen versierten Dirigenten für die musikalische Leitung. Mit Herr Behr wurde die Tradition des hochklassigen Chorgesangs lückenlos fortgesetzt. Gerhard Behr führte den Chor bis 1975.

 

 

Mit einem großen Gesangswettstreit feierte der Verein vom 3. bis 5. Juli 1962 das 50-jährige Bestehen des ehemaligen Männergesangvereins „Liederkranz“

Außer den 23 am Wettstreit beteiligten Chören waren noch 12 Gastvereine zum Freundschaftssingen erschienen, so dass zusammen etwa 1700 Sänger unser Jubiläumsfest besuchten.

Sängerquartett- Abordnung beim Festzug 1962
Sängerquartett- Abordnung beim Festzug 1962

 

Ein besonderes Erlebnis war 1963 die Teilnahme am internationalen Musikfest des Luxemburgischer Chor- und Musikverbandes. Hier konnte unser Chor, in der 1. Klasse singend, zweimal einen 1. Klassenpreis mit "Großer Auszeichnung" erringen, weil er mit 119,5 von 120 möglichen Punkten die Tagesbestleistung unter 32 Vereinen erreicht hatte.

 

Ein weiterer Höhepunkt für den Chor war im Jahr 1968 die Teilnahme am Leistungssingen des Hessischen Sängerbundes. Nachdem im Kreis- bzw. Bezirkswertungssingen jeweils die Noten "Hervorragend" erreicht waren, durfte der Chor am Bundeschorkonzert in Sulzbach/Taunus teilnehmen.

Herausragendes Ereignis im Jahre 1972 war das 60 / 45-jährige Jubiläum. 23 Gastvereine nahmen mit ca. 1100 Sängern an einem Wettstreit teil.

Chorleiter Herr Gerhard Behr wurde für seine 25-jährige Dirigententätigkeit mit der Ehrennadel und einer Urkunde vom Deutschen Sängerbund ausgezeichnet.

 

Sängerquartett-Liederkranz beim 60 jährigen Jubiläum
Sängerquartett-Liederkranz beim 60 jährigen Jubiläum

 

1975  Nach insgesamt 16 Jahren erfolgreicher Arbeit als Chorleiter verließ Herr Behr in diesem Jahr aus persönlichen Gründen den Chor.

 

Helmut Jung
Helmut Jung

 

Nach kurzem Suchen wurde mit dem Kreischorleiter Helmut Jung aus Gernsheim im Jahre 1976 ein neuer Chorleiter verpflichtet. Herr Jung konnte nahtlos die Arbeit übernehmen und die Sänger bei Gesangswettstreiten zu weiteren Erfolgen führen.

 

Die Dirigententätigkeit von Helmut Jung war leider nur von kurzer Dauer. Durch eine plötzlich auftretende Erkrankung musste Herr Jung bereits zwei Jahre später den Verein wieder verlassen.

 

Bei der Jahreshauptversammlung 1977 erhielt der 1. Vorsitzende Ernst Schober eine besondere Ehrung. Für seine 25 jährige Arbeit als 1. Vorsitzender wurde ihm der Ehrenbrief des Landes Hessen überreicht.

 

Fastnacht im Kronesälchen
Fastnacht im Kronesälchen

 

Am 17. Februar 1977 hatte der erste Kappenabend im Kronesälchen seine Feuertaufe bestanden. In den folgenden Jahren wurde diese Fastnachtsveranstaltung fest in das alljährliche Programm aufgenommen. Viele Vereinsmitglieder beteiligten sich mit Büttenreden sowie Tanz- und Gesangsdarbietungen an der Gestaltung des Abends. Nicht nur intern sondern auch über die Vereinsgrenzen hinaus fand  die Fastnacht beim "Quartett" von Jahr zu Jahr an Bedeutung.

 

Fortsetzung der Vereinsgeschichte in Teil 2 (1978-2012)

 

                                                                                                                Stand 01.12.2011

Sängerquartett Liederkranz

Lampertheim - Hofheim

 

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Stand: 01. Mai 2022